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Wie du deinen Körper annimmst, auch wenn er dich fordert

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Wenn der Körper schmerzt, wenn Bewegungen schwerfallen und Erschöpfung den Alltag bestimmt, kann es sich so anfühlen, als ob das Leben nicht mehr dasselbe ist. Vielleicht bist du in einer Situation und fragst dich: „Warum passiert das ausgerechnet mir?“ oder „Wie soll ich mit diesem Körper glücklich sein?“

Für solche Fragen und Momente habe ich diesen Beitrag geschrieben.


Frau, die eine Hand auf den Bauch und eine aufs Herz legt.


 

In solchen herausfordernden Momenten kann es leicht passieren, dass sich die eigene Krankheit wie ein fester Bestandteil der eigenen Identität anfühlt. Man wird, wie wie ich z.B. zur „Rheuma-Patientin“, zur „Autoimmun-Erkrankten“, zur Person mit Schmerzen. Doch der Ayurveda als Jahrtausende alten Heilkunst bietet einen anderen Blickwinkel – einen, der dir vielleicht genauso helfen kann, wie mir, wieder Vertrauen und Verbindung zum eigenen Körper zu finden, auch wenn er einen gerade herausfordert.



Ayurveda meint: du bist nicht deine Krankheit!


Die westliche Medizin neigt schon mal dazu, Menschen auf Diagnosen zu reduzieren. Sobald eine chronische Erkrankung festgestellt wird, begleitet sie einen oft ein Leben lang. Ich behaupte deswegen z.B. auch nicht, dass ich Rheuma nur vorübergehend habe. Man definiert sich plötzlich über eine Liste von Symptomen, Medikamenten und Einschränkungen von Körper und Seele.


Doch der Ayurveda sieht das anders. Du bist nicht deine Krankheit – du bist ein Mensch in einem Körper, der - wodurch auch immer - aus dem Gleichgewicht geraten ist. Und genau wie sich eine Dysbalance entwickelt hat, kann sie sich auch wieder verändern. Das hat nichts mit einem Heilungsversprechen zu tun.


Im Ayurveda gibt es kein starres Konzept von „gesund sein“ oder „krank sein“, sondern einen fließenden Zustand zwischen Balance und Dysbalance. Meine Krankheit Rheuma wird als Ama Vata beschrieben – eine Kombination aus Ama (unverdaute Rückstände), die den Körper belasten, und Vata (Bewegungsprinzip), das zu Steifheit, Schmerzen und Unruhe führen kann. Doch das bedeutet nicht, dass alles immer gleich bleiben muss.



Dein Körper ist nicht dein Feind – er spricht mit dir


Wenn du Schmerzen hast, ist das nicht dein Körper, der gegen dich arbeitet. Es ist dein wertvoller Körper, der in seiner Sprache mit dir spricht.


Im Ayurveda sieht man den Körper nicht als etwas, das einfach „kaputtgeht“, sondern als ein cleveres System, das immer bestrebt ist, sich selbst zu heilen. Wenn Symptome auftreten, sind sie nicht da, um dich zu bestrafen – sie sind da, um dir etwas zu zeigen. Genau das hat mir immer so geholfen in den letzten Jahren. Es ist so tröstlich und begreifbar.


Statt dich zu fragen:


❌ „Warum funktioniert mein Körper nicht richtig?“


kannst du dich fragen:


✔ „Was versucht mein Körper mir gerade mitzuteilen?“


Dieser Perspektivenwechsel ist ein Schlüssel zur Selbstannahme. Anstatt gegen deinen Körper zu kämpfen, kannst du beginnen, mit ihm zusammenzuarbeiten 💛.




Wie kann Ayurveda mir helfen, mich nicht mit meiner Erkrankung zu identifizieren?


Die Kraft der Sprache, also deine Worte formen deine Realität. Hast du dich mal bewusst dabei beobachtet, was du dir den lieben langen Tag so erzählst, was du formulierst, wenn es gerade vielleicht auch nicht so läuft?


Wie sprichst du über deine Krankheit? Oft sagen wir unbewusst Dinge wie:


❌ „Ich habe xy.“

❌ „Mein Körper ist kaputt.“

❌ „Ich kann das nicht, weil ich krank bin.“


Diese Worte verstärken das Gefühl, dass deine Krankheit ein unveränderlicher Teil von dir ist. Ayurveda lehrt uns, dass Worte unsere Energie formen – und dass sie entweder Heilung oder Blockaden schaffen können.


Versuche doch mal stattdessen das:


✔ „Mein Körper zeigt mir, dass er Unterstützung braucht.“

✔ „Ich arbeite daran, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.“

✔ „Heute brauche ich mehr Ruhe – und das ist in Ordnung.“


Es klingt banal, aber kleine Veränderungen, also die Art, wie du über dich sprichst, hat direkten Einfluss darauf, wie du dich fühlst, wie du deine Krankheit annehmen kannst, ob du alles als Strafe oder sogar als Chance sehen kannst.


 

Im Ayurveda gibt es das Konzept von Sankalpa, der tiefen inneren Absicht. Die Idee dahinter ist, dass deine Gedanken und deine Überzeugungen mitbestimmen, wie dein Körper sich anfühlt und wie du z.B. deine Krankheit wahrnimmst.


Wenn du glaubst, dass dein Körper immerzu schmerzen wird, beginnt dein Geist, nach Beweisen dafür zu suchen. Doch wenn du den Gedanken ersetzt mit: „Mein Körper kann Besserung erfahren, auf seine eigene Art und in seinem eigenen Tempo“, beginnst du, neue Wege zu sehen.


Es ist eine so einfache, aber kraftvolle Übung - jeden Tag eine heilsame Intention zu setzen. Ich gebe dir gern einmal ein paar Beispielintentionen.


„Ich gebe meinem Körper heute genau das, was er braucht.“

„Ich bin nicht meine Krankheit – ich bin viel mehr als das.“

„Mein Körper ist mein Zuhause, und ich behandle ihn mit viel Liebe.“



Viele Menschen mit chronischen Erkrankungen verlieren durch die negativen und belastenden Erfahrungen das Vertrauen in ihren Körper. Und das kann ich super gut verstehen. Wie oft war ich nicht auch in der Situation und dachte, das wird nie besser. Ich glaube, viele fürchten, dass ihr Körper sie einfach im Stich lässt, dass er unberechenbar ist. Ayurveda lehrt uns jedoch, dass unser Körper ein so wunderbares, intelligentes System ist – und dass er immer nach Balance strebt. Das ist ein Naturgesetz.


Eine weiße Pflanze vor blauem Hintergrund.

Wie kann ich wieder Vertrauen in meinen Körper aufbauen?


Wenn du dich das fragst, dann habe ich eine gute Möglichkeit für dich, dieses Vertrauen nach und nach wieder aufzubauen. Es kommt dabei darauf an, auf kleine Signale zu achten.


  1. Was fühlt sich für dich gut an? Gibt es eine sanfte Bewegung wie z.B. Yoga oder ein Spsziergang, die dein Körper mag? Ein Essen, nach dem du dich wohler fühlst?

  2. Was fühlt sich schwer an? Gibt es Lebensmittel, die dich gefühlt müde und träge machen? Gibt es Zeiten am Tag, in denen du mehr Energie hast?


Indem du anfängst, auf diese kleinen Hinweise zu achten, kommst du in deine aktive Rolle zurück. Dein Körper arbeitet nicht gegen dich – er lädt dich ein, ihn besser kennenzulernen 😊. Das klingt doch schon viel besser, oder?



Was für mich auch gut funktioniert, sind ayurvedische Rituale, um Vertrauen in meinen Körper zu stärken. Diese kleinen Routinen helfen mir, mich nicht nur um meine eigene Krankheit Rheuma, sondern um mein gesamtes Wohlbefinden zu kümmern. Ich bin allein dafür verantwortlich! Was genau mir hilft?


  1. Morgens eine Tasse warmes Ingwerwasser trinken, um den Stoffwechsel sanft zu aktivieren.

  2. Den Tag mit ein paar tiefen Atemzügen starten und innerlich sagen: „Ich bin dankbar für diesen neuen Tag.“

  3. Jede Mahlzeit bewusst genießen und mir sagen: „Ich nähre mich mit Liebe und Achtsamkeit.“

  4. Mittags gibt es warme, frisch zubereitete Speisen, um Ama zu vermeiden.

  5. Abends beruhigt ein warmes Fußbad oder eine sanfte Selbstmassage meiner Füße mit Vata- oder Sesamöl.

  6. Und im Bett frage ich mich: „Was hat mein Körper mir heute gezeigt?“


Diese Rituale helfen bestimmt auch dir, eine stärkere Verbindung zu deinem Körper aufzubauen – eine, die nicht von Krankheit, sondern von liebevoller Fürsorge geprägt ist.


 

Du bist nicht deine Krankheit – du bist so viel mehr


Ja, dein Körper stellt dich vor Herausforderungen, ich weiß nur zu gut, was das bedeutet. Aber er ist wirklich nicht gegen dich. Dafür gibt es tausende Beweise jeden Tag. Er braucht dich als Verbündete – als jemanden, der ihm Wärme, Fürsorge und Balance schenkt.


Der Ayurveda zeigt uns, dass wir viel mehr tun können, als nur Symptome zu bekämpfen, z.B. mit Medikamenten, die wichtig sind, aber nicht allein wichtig. Wir können lernen, unseren Körper immer besser zu verstehen, ihn gezielt zu unterstützen und vor allem: uns nicht mit unserer Erkrankung zu identifizieren 💛.


Wie geht’s dir damit? Lass es mich gern in den Kommentaren wissen!


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