top of page

Was ist überhaupt Ayurveda?

Viele fragen sich, was Ayurveda ist. Kann man das kaufen, essen, anwenden? Ist es mit Aloe Vera verwandt? In diesem Beitrag möchte ich Dir zeigen, was Ayurveda denn nun ist und wie uns diese Heilkunst und nicht Pflanze ;) in unserem Leben weiterhelfen kann.


Der folgende Beitrag ist eine kurze Zusammenfassung meines Blogbeitrag für fitminex, für welche ich 2022 ausführlich zum Thema Ayurveda geschrieben habe. Schau gern auf der Seite vorbei.


Ayurveda

So, worum geht es beim Thema Ayurveda? Mir begegnen häufig die Verwendung der Begriffe Wellness, Massagen, Luxus, Indien, Aloe Vera uvm. Ayurveda ist aber eine Heilkunst, die tatsächlich aus Indien stammt, und woraus viele Therapien und Heilverfahren entstanden sind.


Vor tausenden von Jahren wurden die Menschen im Zusammenleben mit der Natur beobachtet und über lange Zeiträume diese Erkenntnisse mit Empfehlungen für das gesunde Leben verknüpft und (meist mündlich) weitergegeben. Kurzum: Ayurveda zeigt uns, warum wir aus der Balance gekommen sind (hier wird nicht von Krankheiten gesprochen) und wie wir wieder in unser inneres Gleichgewicht zurückfinden.


Denn alles um uns herum und aus uns heraus beeinflusst uns -zum Guten, aber häufig auch zum Schlechten, indem es uns nicht mehr gut geht und wir krank werden. Das muss keine ernste Krankheit sein, denn "aus der Balance" meint schon, dass wir uns unwohl fühlen, der Rücken ist verspannt, wir schlafen nicht mehr so gut, die Nase läuft häufiger usw. Ayurveda bedeutet so viel wie „das Wissen vom Leben“ oder „die Wissenschaft vom Leben“. „Ayur“ bedeutet das Leben und „veda“ die Wissenschaft. Diese ayurvedische Wissenschaft reicht mittlerweile 5000 Jahre zurück. Da gab es noch keine Schulmedizin.



Ayurveda


Wir Menschen im Gleichgewicht


Die Empfehlungen des Ayurveda sollen unseren Körper, unseren Geist und Körper vor Krankheiten bewahren und Gesundheit möglichst wieder herstellen. Was dafür wichtig sind, sind die typgerechte Ernährung, ein zuträglicher Lebensstil und ein gesundes Gedankenmanagement, also die Pflege guter, gesunder Gedanken, welche wieder Einfluss auf den Körper haben. Denn beides bedingt sich.

Wichtig ist, dass es keinerlei Pauschalisierungen gibt, denn jeder Mensch ist einzigartig und individuell. Die Rückenschmerzen von Typ A sind völlig andere als von Typ B und brauchen auch ganz andere Empfehlungen. Warum? Weil wir alle mit einer bestimmten Konstitution auf die Welt kommen. Und diese Konstitution wird dann ab Geburt beeinflusst von den Bedingungen wie und wo man lebt oder was man isst. Umweltbedingungen wie kaltes, nasses Wetter z.B. bringen manche Menschen ganz schön aus der Balance, andere dagegen lieben das. Und so betrachtet der Ayurveda jeden im Gefüge von Lebensstil, Umwelt (Tages- und Jahreszeiten), Ernährung, Mindset und Verdauung.



 

Doshas - oder auch Bioenergien


Im Ayurveda werden 3 Konstitutionstypen, besser Bioenergien, beschrieben: Vata, Pitta und Kapha. Leider kann man dies nicht weiter übersetzen.


Energie ist ständig notwendig, damit es in und um uns herum wächst, sich bewegt und umwandelt. Unsere Zellen z.B. brauchen Nährstoffe, um zu wachsen und um sich zu erneuern. Und hierfür braucht es Energie. Damit Altes entsorgt wird und Neues ensteht, muss Bewegung stattfinden, es muss Wärme erzeugt werden und neues Gewebe enstehen. Grob und sehr vereinfacht formuliert bedeutet das: das Bewegungsprinzip ist die Bioenergie Vata, welche sich aus Luft und Raum (den Elementen unserer Erde) zusammensetzt. Das Wärme- und Transformationsprinzip ist die Bioenergie Pitta, welche aus Feuer und Luft entsteht (ohne Luft gäbe es kein Feuer). Und Kapha ist die 3. Bioenergie, zusammengesetzt aus Erde und Wasser, was uns Struktur gibt und Dinge wachsen lässt (denn auf feuchter, struktureller Erde kann neues wachsen).


Alle Menschen haben alle drei Bio-Energien, die s.g. Doshas, in sich. Aber jeder lebt anders, ernährt sich anders. Und genau dadurch entstehen prozentuale Verlagerungen in der eigenen Konstitution aus Vata, Pitta und Kapha. Ein Vata-Typ ist eher der mit "viel Bewegung in sich", also der schon mal sehr kreativ ist und im Ungleichgewicht zum grübeln neigt. Der Pitta-Typ ist der hitzige, leidenschaftliche Typ, der aber auch bei z.B. Stress als beeinflussender Faktor zu Wut oder Sodbrennen neigt. Und der Kapha-Typ ist mehr der "mollige", gemütliche Typ, der sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen lässt. Aber bei nassem Wetter zum Verschleimungen neigt, z.B. Erkältungen oder auch Übergewicht.







Ayurveda


Der Vergleich zur modernen, westlichen Medizin


Ein wichtiger Unterschied zur westlichen Medizin ist, dass der Fokus nicht auf einem Krankheitssymptom liegt, sondern auf dem Gesamtkontext der Dysbalance. Oder ganz praktisch: Du bist gestresst, hast Übergewicht, Rückenschmerzen und kannst nicht mehr einschlafen. Dann würde die westliche Medizin sich meist ein Symptom rausgreifen und es behandeln, Schlafstörungen z.B. Im Ayurveda aber wird genau geschaut, in welchen Bioenergien bist Du aus der Balance, z.B. Dein Vata und Dein Kapha sind zu viel geworden. Warum erstmal auch immer. Das wird im nächsten Schritt erfragt und dann geschaut, welche Empfehlungen helfen, diese Energien (Doshas) wieder möglichst auf die Geburtskonstitution zurückzubringen.


Es gibt z.B. zierliche Vata-Typen, die sehr kreativ sind, aber durch einen unzuträglichen Lebensstil mit viel Fast-Food und Schlafmangel ein Mehr an Kapha entwickeln und so aus der Balance kommen, sprich krank werden. Der Ayurveda möchte dann das Kapha reduzieren, z.B. durch die Ernährung oder Routinen für einen gesunden Schlaf.


Alles ist immer im Gesamtkontext zu betrachten. Stress, Sodbrennen, ein schwaches Immunsystem, Ausschläge und Kopfschmerzen gehören zusammen. Statt einer medikamentösen Therapie wird im Ayurveda auf einen natürlichen, typgerechten Lebensstil geschaut und auch Empfehlungen für die eigene Ernährung ausgesprochen. Hat man schon Entzündungen im Körper, so sollten saure Lebensmittel z.B. vermieden werden.


Dafür ist eine genaue Konstitutionsanalyse notwendig, die Deinen Ur-Typen und Deinen Ist-Typen herausfindet, damit genaue Empfehlungen erstellt werden können.

Meine Empfehlungen für Vata, Pitta und Kapha


Jeder Typ braucht andere Empfehlungen, soweit waren wir schon. Vata, der Bewegte, Pitta, der Feurige, Kapha, der Strukturelle. Wie Du es schaffst, im Alltag in Balance zu bleiben, dafür habe ich ein paar erste Tipps für Dich. Besuche unbedingt die Website von fitminex und lies meinen Gesamtbeitrag zu dem Thema.



Ayurveda


Vata - in der Ruhe liegt die Kraft


Da die Bioenergien sich nicht nur in unserem Körper, sondern überall in der Natur finden, gibt es für alle Doshas auch bestimmte Eigenschaften, die wir dann mit Tages- und Jahreszeiten verbinden können und so sogar jahreszeitlich bedingte Dysbalancen erklären können. Vata ist als Dosha mit den Eigenschaften bewegt, rau, kühl und trocken im Herbst und Winter sowie am sehr frühen Morgen und Nachmittag vorherrschend. Im Körper ist der Hauptsitz der Dickdarm, die Haut und unser Kopf. Ist Vata aus der Balance, wird die Haut trocken, der Geist unruhig und die Verdauung unregelmäßig.


Tipps für die Vata-Balance:


  1. möglichst viel Wärme von innen und außen

  2. ein ruhiger Lebensstil

  3. viel Erdung im Alltag (z.B. über Meditation, erdiges Gemüse oder ätherische Öle)

  4. keine Rohkost am Abend

  5. süße, wärmende ätherische Öle, z.B. Lavendel, Vanille, Orange, Balance, Weihrauch






Ayurveda


Pitta - hitzig und aktiv


Pitta, das feurige Dosha finden wir natürlich im heißen Sommer und im Tag da, wo die Sonne am höchsten steht - am Mittag, aber auch Mitternacht, wenn die "heißen" Transformationsprozesse am stärksten ablaufen. In uns merken wir Pitta am Stoffwechsel, der starken Verdauung, kräftigen Händen und Schultern und feurigen Ideen. Der Magen ist der Hauptsitz von Pitta.


Tipps für die Pitta-Balance:


  1. aufpassen mit Hitze und zu viel Öl (Feuer und Öl verträgt sich nicht)

  2. Lebensmittel nutzen, die kühlen

  3. scharfe Gewürze reduzieren

  4. dem Kopf auch mal eine Abkühlung gönnen

  5. kühlende ätherische Öle, z.B. Pfefferminz, Lavendel, Sandelholz



Ayurveda



Kapha - Leidenschaft trifft Begeisterung


Kapha dominiert klar im Frühjahr, wo alles wieder wächst und gedeiht, wir aber auch die typischen Eigenschaften dieses Doshas merken: träge und schleimig. Am Tag merken wir Kapha am Vormittag, wo irgendwie alles so träge vorangeht (erst recht, wenn man verschlafen hat). Der Kapha-Typ ist oft stämmig und nimmt schnell zu, ist aber auch geduldig und sanftmütig. Der Hauptsitz im Körper ist der Brustkorb und der Hals. So erklärt sich die verschleimte Nase im Frühjahr, denn da merkt man die Kapha-Dysbalance zuerst.


Tipps für die Kapha-Balance:


  1. immer viel bewegen (raus an die Luft)

  2. wenig bis keine Milchprodukte (die schleimen zusätzlich)

  3. statt roh lieber warm essen

  4. das Mittagsschläfchen lieber lassen, dafür spazieren gehen

  5. wärmende, befreiende ätherische Öle, z.B. Air, Deep Blue, Wacholderbeere, Grapefruit







19 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page