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Ätherische Öle im Ayurveda

Wie können Dich ätherische Öle darin unterstützen, wieder in Deine Balance zu kommen? Der Ayurveda als Heilkunst hat den Fokus, den Menschen im Gesamtkontext seiner Umwelt, seines Lebensstiles, seiner Ernährung und seinem Mindset zu betrachten und wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Eigenschaften wie warm, süß oder kühlend finden wir überall in der Natur. So natürlich auch bei den ätherischen Ölen.


Ich zeige Dir in diesem Beitrag, was ätherische Öle dazu beitragen können, Dein Vata, Pitta oder Kapha zu beruhigen und welche Öle ich Dir dazu empfehle. Natürlich findest Du auch erste Rezepte.


Ayurveda ätherische Öle Balance

Warum liebe ich ätherische Öle? Ganz einfach, weil wir Menschen 100% Natur sind, so wie der Ayurveda es uns lehrt. Wir bestehen aus den gleichen Elementen wie die Bäume, Pflanzen und Tiere. Wir sind den Pflanzen anders gesagt also verwandt und bei allen Diskussionen um Esoterik und ätherische Öle, so lässt sich nicht leugnen, dass wir als natürliche Wesen natürlich die Natur als Hilfe und Unterstützung nutzen sollten. Die Natur steckt in uns, sie heilt uns, wenn wir achtsam unserem Körper und der Natur lauschen. Dann wissen wir meist intuitiv, was uns gut tut.


Ätherische Öle verwurzeln uns wieder mit unserem Ursprung, denn wir sind ja nicht mit Internet, Hochhäusern und Kühlschränken moderne Menschen geworden. Wir kommen aus dem Wald, aus Höhlen, wir haben vor gar nicht allzu langer Zeit Kräuter und Beeren gesammelt, um damit Dysbalancen zu lindern. Früher wussten die Menschen, was richtig ist und heute finde ich ist das ein Stück weit verloren gegangen. Alles muss heute evidenzbasiert sein, es muss Studien geben usw. Aber die Erfahrungen von Menschen sind doch oft viel wertvoller. Abgesehen davon, dass es natürlich auch zu ätherischen Ölen Studien gibt.


Zeit, Vertrauen in sich und die Natur zurückzugewinnen.



Auf die Qualität kommt es an


Was sind denn ätherische Öle? Wir sprechen hier von kleinen, leichten, natürlichen Molekülen, die aus Pflanzen destilliert oder gepresst werden. Diese hochkonzentrierten Mischungen aus Pflanzen werden seit Jahrtausenden verwendet. Das Faszinierende ist, dass sie unseren Körpersubstanzen ähneln. Im Grunde bestehen wir auch nur aus Energie, aus Molekülen und Atomen.


In ätherischen Ölen finden sich hunderte Wirkstoffe aus einer Pflanze, meist nebenwirkungsfrei, wenn sie korrekt angewendet werden. Auf eigene Faust ist meist keine gute Idee. Denn ätherische Öle können um das x-fache stärker wirken, als die Pflanze selbst, z.B. das Basilikumblättchen. Hier sollte man gut betreut sein, wie die Öle angewendet werden.



 

Wie wirken ätherische Öle?


Ätherische Öle sind keine esoterische Wissenschaft.


Die Düfte aus Rose, Lavendel, Minze und Co. wirken über unser s.g. limbisches System. Feine Duftmoleküle erreichen beim Einatmen über den Riechnerv das Gehirn. Dort werden dann Herzschlag, Atmung, Verdauung und Stoffwechsel beeinflusst. Über die Poren der Haut gelangen ätherische Öle direkt ins Blut und über Blutkapillaren bis ins Zellinnere. Die Aromatherapie kann somit positiv auf das sympathische und parasympathische Nervensystem wirken. Stimulieren oder verlangsamen. Flucht und Kampf oder Gefühle und Emotionen.



"In der Pflanze steckt die ganze Kraft der Erde. Derjenige, der ihre Fähigkeit erkennt, ist allmächtig." (ayurvedisches Sprichwort)


Ayurveda


Ayurveda und ätherische Öle



Ayurveda ist eine aus Indien stammende, jahrtausende alte Weisheit und Lebensphilosophie. 

Ziel des Ayurveda ist es dabei, unsere Gesundheit zu erhalten, zu bewahren, in Balance zu halten oder wiederherzustellen. Die früheste Erwähnung von Destillation (Agarholzöl) wurde in einem ayurvedischen Text aus dem 7. Jahrhundert gefunden. Die ayurvedische Aromatherapie verwendet ätherische Öle vor allem, um Erholung und Heilung zu aktivieren und sie sorgt für ein Gleichgewicht zwischen Ernährung, Bewegung, Meditation und Yoga. 


Ätherische Öle werden in vielen Teilen Indiens seit 1000 Jahren verwendet und bildeten schon damals einen sehr wichtigen Teil des Lebensstils. Sie wurden sogar Königen und Königinnen als Zeichen der Dankbarkeit geschenkt. Im alten Ägypten, in China oder Indien (Ayurveda) gab es Räucherungen mit getrockneten Pflanzen, Gräsern, Harzen, Früchten und Rinden zur Reinigung, als Opfer für die Götter und auch zur Behandlung von Krankheiten. Duftende Salben aus zerstampften Blüten dienten kosmetischen Zwecken und der Linderung diverser Beschwerden.


Die ayurvedische Apotheke ist mit vielen aromatischen Pflanzen gefüllt, die auf der ganzen Welt bekannt sind plus einer eigenen Sammlung einzigartiger Arten. 


Aromatische Wurzeln:

  • Vetiver und Baldrian 


Blumen:

  • Rose, Jasmin, Ringelblumen und Lotus


Baumarten:

  • Sandelholz, Zeder, Agarholz, Kiefer und Eukalyptus


Harze:

  • Weihrauch und Guggul, eine Myrrhe


beliebte Gewürze im Ayurveda:

  •  Zimt, Kardamom, schwarzer Pfeffer, langer Pfeffer, Ingwer, Muskatnuss und Nelke


Aromatische Gräser:

  • Zitronengras


Ayurvedische Ärzte verwenden ätherische Öle zur Behandlung einer Vielzahl von Dsybalancen. Zum Beispiel zur Wundheilung mit Kiefer- oder Kamillenöl, um das Gedächtnis zu verbessern mit Tanne, Teebaum, Zitrone oder Basilikum, um Giftstoffe zu entfernen mit Pfeffer oder Zypresse oder um die Alterung zu verlangsamen, wozu Ylang Ylang, Sandelholz, Kardamom und Mandarine zählten.



Anwendungsmöglichkeiten im Ayurveda


Mit ätherischen Ölen können wir eine Menge im Ayurveda kombinieren. Z.B. die Sinne einsetzen, indem sie beim Kochen, Backen, Trinken (schmecken), inhalieren und Diffusor benutzen (riechen) sowie auf die Haut auftragen (fühlen).


Außerdem können die Bioenergien ausgeglichen oder gestärkt werden mit Hilfe der Eigenschaften der Öle. Ein paar Ideen wären:


  1. beim Ölziehen als Zusatz

  2. zur Mund- und Körperpflege (Peeling)

  3. als Wasserzusatz

  4. zur Fussmassage, zur Ganzkörpermassage (Abhyanga)

  5. im Roll-on, z.B. speziell zur Kühlung oder Motivation

  6. in der Morgen- und Abendroutine, Meditation, beim Yoga


Der Ayurveda klassifiziert ätherische Öle nach ihrer Wirkung auf die Körpertemperatur und wie sich dies auf die Doshas auswirkt. Heiße und warme ätherische Öle wirken auf kalte Konstitutionen (Vata und Kapha) und kalte ätherische Öle wirken natürlich auf die heiße Konstitution (Pitta).


Sogar die moderne Medizin unterstützt diese Klassifizierung, denn kühlende ätherische Öle haben eine negative elektrische Ladung, die die Fähigkeit hat, Wärme aus dem Körper zu extrahieren und so eben zu kühlen. Warme, ätherische Öle haben eine positive elektrische Ladung, die den Körper erwärmen, die Körpertemperatur erhöhen und alle Stoffwechselprozesse beschleunigen kann. Spannend oder?


Neben den Eigenschaften kalt, feucht und heiß gibt es aber noch die Eigenschaften trocken und feucht.



Wie Du Trockenheit oder Feuchtigkeit testen kannst

Feuchte ätherische Öle haben eine hohe elektrische Polarität und können leicht mit Wasser vermischt werden. Gibst Du ein paar Tropfen Öl ins Wasser und löst sich das Öl schnell auf, dann ist es feucht (z.B. Rose, Geranie). Bleibt ein Film auf der Wasseroberfläche, dann ist es trocken (z.B. Zeder, Zitrone, Mandarine, Tanne).


Ätherische Öle, die einen neutralen Charakter haben und sich an die Bedürfnisse des Körpers anpassen können sind z.B. Lavendel, Salbei, Basilikum, Anis, Estragon.



Ätherische Öle für Vata, Pitta und Kapha


Nachfolgend zeige ich Dir kurz, wann welche ätherische Öle bei dem entsprechenden Dosha passen und welches Rezept ich Dir empfehle.


Vata und ätherische Öle

Wenn Du Dich nervös fühlst, getrieben, hibbelig oder unruhig, dann passen ätherische Öle, die erden, wärmen und ausgleichen. Vor allem im Herbst und im Winter, der Vata-Jahreszeit, passen süße, warme und würzige Düfte. Denn sie wirken erwärmend und befeuchtend. Auf jeden Fall sollten die ätherischen Öle mit Sesam- oder Avocadoöl verdünnt werden.


Warme Öle:

  • Zimt, Eukalyptus, Bergamotte


Beruhigende Öle:

  • Sandelholz, Rose, Jasmin


Ama-reinigende und verdauungsanregende Öle:

  • Vanille, Lavendel, Zitronengras, Zitrone, Ingwer




Vata Dosha Ayurveda



Pitta und ätherische Öle

Wenn Du ständig unter Strom bist, wenn Du in die Kühlung kommen möchtest, z.B. im Sommer oder wenn Du unter Strom stehst, wütend bist, dann unterstützen Dich kühlende, süße Öle. Sie wirken sanft ausgleichend. Verdünne sie aber auf jeden Fall mit Kokosöl oder Olivenöl.


Kühlende Öle:

  •  Jasmin, Rose, Minze, Limette, Kamille


"Heiße" Verdauung verbessern & das Energieniveau normalisieren:

  • Lavendel, Kamille



Pitta Dosha Ayurveda



Kapha und ätherische Öle

Wenn Du in die Aktivität kommen willst, Müdigkeit und Schwere austreiben, was vor allem im Frühjahr der Fall ist, denn da dominiert das Kapha-Dosha, dann passen stimmungsaufhellende und scharfe Öle. Verdünnt werden sollten bei Kapha-Dysbalancen mit Jojoba- und Olivenöl.


Kapha-Beschwerden im Hals- & Brustbereich lindern:

  • Basilikum, Zeder, Myrrhe, Salbei, Lorbeer, Ingwer


Ama entfernen:

  • Kardamom, Koriander, Kamille, Wacholder, Salbei und Eukalyptus


träge Kapha-Verdauung ausgleichen:

  • Orange, Basilikum, Kardamom, Zimt, Lorbeer und Wacholder



Ayurveda



"Integriere die Aromatherapie in Deinen Alltag als ganzheitliche Behandlung, um das allgemeine Wohlbefinden und die Heilung auf körperlicher, emotionaler und spiritueller Ebene zu fördern." (Deepak Chopra)





Ayurveda Ojas


Ätherische Öle für mehr Ojas


Was ist denn Ojas? Wenn Du Dich das fragst, dann habe ich eine Antwort für Dich. Ojas ist unsere geistige Energie, die Vitalität und Lebensfrische. Im Ayurveda ist Ojas das feinste Produkt unseres Verdauungsprozesses (auf nicht materieller Ebene sind es die Eindrücke und Gedanken), das, was im Kleinsten rauskommt, wenn Du einen Apfel isst oder ein Stück Kuchen. Es schenkt Dir mehr oder weniger Energie.


Ojas ist wichtig für den Aufbau von Körpergewebe, denn es schenkt Wohlbefinden und Frische, Stille und geistiges Wachstum . Ojas verbindet Körper und Geist miteinander. Wenn jedoch das Verdauungsfeuer (Agni) geschwächt ist (z.B. durch Stress, falscher Ernährung, Umweltgifte), mangelt es laut dem Ayurveda an Ojas und Ama (Krankheit, Schlacken) entsteht. Ein ausgeglichenes Nervensystem sorgt dann wieder für ein gesundes Mikrobiom, für starke Verdauungs- und Abwehrkräfte und die aktive Zellerneuerung. Nur so kann geistige Energie aus der Nahrung gewonnen werden.



Welche Öle helfen, Ojas zu vermehren

Dazu meine Tipps für die praktische Umsetzung:


Tägliche Meditation


  • sie beruhigt den Geist, gibt das Gefühl von Erdung

  • beruhigt so auch den Körper und hält Dich mit Dir, Deiner Umgebung und Deinen Zielen in Verbindung

  • nutze dafür besonders Lavendel, Zeder, Weihrauch, Zimt, Sandelholz, Myrrhe, Jasmin


Täglich Yoga- und Atemübungen


  • fördert die Gefühle von Klarheit, Freude und Mut

  • fördert Deine Bindung zum Universum

  • beruhigt das vegetative Nervensystem, reduziert Stress

  • nutze dafür ätherische Öle von Grapefruit, Zitrone, Sibirische Fichte, Melisse, Pfefferminz, Basilikum, Koriander


Verdauung unterstützen


  • ätherische Öle wie Fenchel, Anis, Koriander und Kardamom beruhigen die Verdauung





Ayurveda Doshas

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